1.
und 2. ATB Super Reise
Weitere Ereignisse meiner 1. Reise mit der ATB Supertrawler
Nach etwa 14 Tagen auf ROS 332 kam ein Z-Trawler aus Luanda am Fangplatz an, sein Schlauchboot
wurde ausgesetzt und brachte jemanden zu uns rüber. Von der Brücke rief mir jemand zu da kommt ein
Kollege von dir. Es war E-Ing. Wolfgang Stehr, der mit einer Z-Trawler ATB nach mir nach Luanda
geflogen war und nun verspätet seinen Einsatz in der ATB antrat. Nach seiner Anmeldung auf der Brücke
und beim LTO bekam er eine Kammer auf dem Hauptdeck zugewiesen. Der LTO Peter Kiesling kam zu
mir und sagte kurz, du behältst bis Reiseende den Hut auf und bleibst in der E-Ing.Kammer. Nähere
Umstände für Wolfgangs verspäteten Einsatz wußte ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht. Ich dachte nur,
das kann ja eine heitere Zusammenarbeit werden, wenn Wolfgang denkt ich soll seinen Posten
bekommen. Abends lud ich ihn dann erst einmal zu einem Bier in meine Kammer ein. Dort tauschten wir
die Umstände unseres Zusammentreffens ausführlich aus. Er hatte sich nach dem Auto Unfall seiner Frau
ordnungsgemäß bei der AKL See „krank“ gemeldet und versorgte seine drei Wochen alte Tochter. Ich war
als Ersatz eingesetzt worden und so hatten wir beide uns nichts vorzuwerfen. Weshalb die Schiffsleitung
ihm gegenüber so handelte habe ich nicht begriffen. Wolfgang und ich haben noch oft zusammen
gesessen, haben gefachsimpelt, Erfahrungen aller Art ausgetauscht und sind bis heute Freunde geblieben.
Wir hatten beide, wenn auch an verschiedenen Ingenieur Schulen in Magdeburg studiert und waren nicht
nur elektrisch auf gleicher Wellenlänge.
Bald wurde dann ROS 333 von der ATB übernommen. Es gab auch dort keine technischen Probleme für
uns. Die ATB S hatte an Deck, in der Verarbeitung und im Maschinen Bereich alle Aufgaben erfüllt. Wie
immer am Reiseende gab es auf der Fahrt nach Luanda ein zünftiges Bordfest und am 03.05.1978
warteten wir auf die Ankunft der Stammbesatzung von ROS 333 zwecks Übergabe des Schiffes und
Heimflug von Luanda über Lagos und Algier nach Berlin.
Der Film zeigt Szenen
der Wartezeit auf den
Heimflug im Hafen von
Luanda.
Die Freizeit nach der Reise verbrachte ich Zuhause in Schönebeck Elbe. Die 2. ATB Reise begann am
14.06.1978. Da mir erst 10 Tage Urlaub zu standen kam ich bis zum Abflug noch 12 Tage in die Reserve
OP (operative Reserve). Dabei wurde ich als Hausmeister ins HdH delegiert. Das war ein ruhiger Job,
wechseln von defekten Glühlampen und Handreichungen bei zwei Malern einer PGH, die jährlich eine
ganze Zimmer Etage im HdH renovierten. Handreichungen bedeuteten Ab- und Anschrauben von
Schaltern und Steckdosen beim Tapezieren der Zimmer. Wichtig dabei war aber auch unsere leibliche
Versorgung, dazu fuhr ich mehrmals täglich mit dem Fahrstuhl zur „Höhle“ runter und holte ein Tablet mit
frisch gezapften Bier hoch. Abgeschaut hatte ich mir dabei wie man Decken tapeziert und wie brauchbar
ein Tapeten Leimgerät zu handhaben ist.
In der AKL erfuhr ich, das ich in der nächsten Reise der ATB S wieder eingesetzt werde und bekam einen
Heuerschein als E-Meister vorgelegt. Ich unterschrieb und dachte nach der Reise werde ich wohl wieder
als Ing. eingesetzt werden. Auf dieses Thema komme später nochmal zurück.
Meine 2. Reise mit der ATB Supertrawler
Die Reise hatte das gleiche Ziel und den gleichen Fangauftrag, fangen von Schildmakrelen vor Namia.
Wir flogen am 14.06.1978 in Berlin ab. Flugverlauf wieder über Algier, Lagos nach Luanda. Die
Reihenfolge der Schiff Übernahmen war gleich der 1.Reise. In der E-Abteilung war nun Wolfgang Stehr
E-Ing., ich war E-Meister und als E-Assi fuhr ………………..mit. Der Verlauf der Reise war ebenfalls
analog der 1. Reise. Mir fällt kein besonderes Ereignis ein. Die Reise dauerte 93 Tage. Der Rückflug von
Luanda nach Berlin war am 14.09.1978. Wie schon beschrieben wurde diese ATB S Besatzung den neuen
Supertrawlern ROS 334 und ROS 335 zugeteilt. Für die Ressort Leiter begann die Bauaufsicht der neuen
Schiffe in der Volkswerft Stralsund.
Für mich war danach der Einsatz in der neu zu besetzenden ATB 1 Supertrawler als E-Ing vorgesehen.